Wettkampf

Ironman Hawaii 2017

11. Platz und beste Deutsche beim Ironman Hawaii
Das Rennen in Kona ist sicherlich der wichtigste Wettkampf im Triathlonzirkus und es wird viel über den großen Tanz auf der Hula Hula Insel berichtet. Vielleicht habt ihr mein Lead Up zum Rennen auch auf den täglichen Kurzvideos auf Facebook verfolgt und mitgefiebert, ob und wann mein verschollenes Rad es endlich auf die Insel schafft. Hier gebe ich euch rückblickend noch ein paar Insights über das Rennen der Rennen.
Mareen Hufe Ein Shot-T zur StärkungJeder versucht auf Hawai in Topform an der Startlinie zu stehen. Weltweit gibt es für die Profidamen nur 40 Startplätze zu vergeben. Allein dabei zu sein, ist schon ein toller Erfolg. Wir haben viele sehr gute Triathletinnen in Deutschland und waren gut vertreten. 6 Mädels hatten die Chance auf Hawaii ihr bestes Rennen zu zeigenkonnten. Im Nationenvergleich hatte ich diesmal erneut die Nase vorn. Natürlich ist es schön, zum zweiten mal beste Deutsche auf Hawaii zu sein, aber da es eine Weltmeisterschaft ist, ist mir der internationale Vergleich wichtiger.
Das Schwimmen war spitze! Die Fortschritte, die ich diese Saison gemacht habe, konnte ich im Rennen bestätigen und der neue Speedsuit von Aquasphere ist verdammt schnell! Als ich die ersten Splits bekommen habe, war ich super happy. Ich bin als 23. aus dem Wasser gekommen. Der Rückstand von 6:10 Minuten auf die erste Schwimmgruppe ist deutlich geringer ausgefallen, als in den Jahren zuvor.

Beim Rad bin ich vorwiegend nach Gefühl gefahren. Ich wusste Mareen Hufe Hawaii Radtraininglange nicht, ob ich im Vergleich zur Spitze Boden gut mache oder verliere. Es fühlte sich recht locker an, die Wattwerte waren in Ordnung, ich habe nur überholt und keine der starken Radfahrerinnen kam von hinten. So habe ich mein Motto des Tages formuliert „Ruhe bewahren!“. Es war schon ordentlich Wind auf der Strecke und ich musste meinen Aeroflyer hin und wieder gut festhalten. Nach zwei Radstunden bekam ich dann die Info von meinen Eltern, dass ich zwei Minuten zugefahren hatte. Da ich eine Athletin bin, die eher hinten raus einen Unterschied machen kann, waren das tolle Infos. „Prima, Ruhe bewahren, weiter gut mit meinen Dextro Energy Gels verpflegen und weiter so!“, habe ich mir gesagt. Am Wendepunkt in Hawi konnte ich dann sehen, wie das Feld nach vorne aussieht. Bergab verliere ich immer auf die anderen Fahrerinnen, so auch dieses Jahr. Aber am Fuße des Berges angekommen, habe ich meine Aufholjagd wieder aufgenommen. Die letzten 60 km habe ich den Druck auf das Pedal erhöht. Mit meinen IOS Einlagen habe ich eine gute Kraftübertragung ohne dass mir die Fusssohlen zum Ende hin wehtun. Mit dem Gegenwind in der Nase konnte ich noch ordentlich Zeit und Plätze nach vorne gut machen. Ich habe Rosie als 7. Frau wieder in der Wechselzone abgestellt. Die 4. Radzeit in diesem Topfeld ist spitze!

Dann kam der MarathonMareen Hufe Koan 2017 Matathon. „Laufen, Kühlen und Ruhe bewahren!“, sagte ich mir immer und immer und IMMER wieder. Nach meiner Überhitzung beim letzten Start wollte ich den Marathon bis mindestens Kilometer 38 absolut kontrolliert laufen. Ich fühlte mich beim Laufen schwerfällig und aufgequollen, und war auch von Anfang an langsamer unterwegs, als ich gern gelaufen wäre. Das ist natürlich kein tolles Gefühl, aber ich musste damit umgehen. Am Wendepunkt bei Kilometer 8 lag ich auf Platz 8. Dort hatte ich einen Überblick, wie das Feld hinter mir aussieht. Da waren mir einige sehr starke Läuferinnen dicht auf den Fersen. Ich hatte erwartet, meinen Patz in den Top 10 schnell zu verlieren. Aber ich konnte ihn lange behaupten – bis km 40.5! Dann kam auf der Bergabpassage noch eine Athletin an mir vorbei geflogen und ich hatte ihr leider nichts mehr entgegenzusetzen. Ich wäre gerne etwas schneller gelaufen und hatte das eigentlich auch drauf.
Insgesamt habe ich offensichtlich sehr sehr viel richtig gemacht und bin stolz auf das Rennen, das ich gezeigt habe! Im Ziel war ich mir sicher, dass ich alles gegeben hatte! Ich bin meinen Eltern, Trainingspartnern, Freunden und meinen Trainern sehr dankbar für den Rückhalt und die Unterstützung. Das konnte ich auch nach dem Ziel nicht verstecken und habe auch ein paar Freudentränen verdrückt.